Fischotter-Management zeigt Wirkung – Reduktion erlaubt!
Derzeit werden die Sozialen Medien geflutet von Postings über Fischotter mitsamt Aufrufen zum Unterzeichnen von diversen Online-Petitionen. Hass-Kommentare und gefährlich weit verbreitetes Unwissen inklusive. Doch was ist der Anlass?
Hintergrund des aktuellen tierrechtlich begründeten Echauffements ist der aktuelle Entscheid der Landesregierung in Niederösterreich, wonach Fischotter endlich bewirtschaftet werden dürfen. Ein kleines Licht am Ende des Tunnels für Fischzüchter, Teichbewirtschafter und Fischereivereine, die mittlerweile enorm unter dem Prädationsdruck der gefräßigen Fischotter leiden. Welche Folgen das Aussetzen und der uneingeschränkte Schutz der pelzigen Marderartigen haben kann, zeigt sich in Kärnten.
Fischotter führt zu Klage
Dort brachte Ulrich Habsburg-Lothringen heuer eine Schadenersatzklage gegen das Land Kärnten ein. So hätten sich die durch den Fischotter verursachten Schäden auf 154.000 Euro belaufen. In einem Revier! Man mag sich gar nicht ausmalen, wie hoch der Schaden ausfiele, würden alle Teichwirte und Fischereiwirtschafter in allen österreichischen Bundesländern ihre Schäden zusammenrechnen. Das Interessante an dieser Klage in Kärnten: Das Land Kärnten selbst untermauert die Argumentationen des Klägers. Mit einem im Landesauftrag erstellten Gutachten, das „außerordentlich starke Rückgänge der Fischbiomasse feststellt, was mit der Ausbreitung des Fischotters korreliere.“
Auch in der Steiermark stehen die Fließgewässer bewirtschaftenden Fischereivereine und Teichwirte vor einer Mauer. Und das, obwohl die zuständige Landespolitik Unterstützung zusicherte, sobald der Fischotter seinen „günstigen Erhaltungszustand“ auf dem gesamten Landesgebiet erreichen würde. Das ist mittlerweile so. Natürlich auch wissenschaftlich untersucht und belegt durch eine Studie der Karl-Franzens-Universität Graz und BOKU Wien. Eine der Kernaussagen: „… Dieser Sachverhalt ist nach aktuellen Befunden 2017 wieder realisiert, da der Fischotter die gesamte Steiermark wieder mehr oder minder flächendeckend besiedelt.“ Insofern wäre nun die Politik am Zug. Eigentlich bereits seit Veröffentlichung dieser Studie im Jahr 2018. Passiert ist bis dato nichts. Anders jedoch in Niederösterreich…
Stimmungsmache von Tierrechtlern
Mit diesem Erlass zum nunmehr gültigen Fischotter-Management setzt die Niederösterreichische Landesregierung als erstes für ein ökologisches GLEICHGEWICHT ein. Nicht, wie von mehr oder weniger bekannten Tierrechtsorganisationen seit jeher nur dem einseitigen Schutzes des Pelztieres dienend. Damit zeigt das Land Niederösterreich als Vorreiter, dass Tierschutz nicht an der Wasseroberfläche endet! Ganz im Gegenteil zu jenen Organisationen, die aktuell in Sozialen Medien mit Bildern von putzigen Otter-Jungen gegen diesen Entscheid Stimmung machen. Gilt es doch die aktuelle Thematik offenbar zum Lukrieren von Daten und Spenden zu nutzen. Und… Auch werden Gerüchte von Tierrechtlern selbst bestätigt, dass es Fischotter-Zuchtstationen gibt!
Unreflektiert, einseitige Berichterstattung
Besonders bedauerlich in diesem Fall sind die Beobachtungen der heimischen „klassischen“ Medien, die allesamt Aussendungen von Tierrechtsorganisationen völlig unreflektiert übernehmen und auch gleich direkte Verlinkungen zu Fischotterrettungs-Petitionen in deren Beiträge anbieten. Journalismus? Check, doublecheck, recheck? Fehlanzeige! Gleichsam verhält es sich in den Sozialen Medien. In Kommentaren werden nicht nur Zweifler massiv herabgewürdigt und beschimpft sondern vielmehr auch Unwissen und falsche Information verbreitet. Fakten wie die Tatsache, dass Fischotter auch eine enorme Gefahr für streng geschützte und vom Aussterben bedrohte Amphibien, Wasservögel und Krabsarten darstellt, werden völlig ignoriert und beiseite geschoben. Nur um Fischern eine Mordlust zu attestieren – befeuert von einer Bildsprache mit Fadenkreuzen und ähnlichem. Pfui!
143.000 Euro für fischotterfreundliche Schadensstudie?
Ein weiteres pikantes Kapitel in diesem österreichischen Fischotter-Märchen wird demnächst der Naturschutzbund spielen. Dieser hat nämlich Informationen zufolge für eine Studie just jene Person beauftragt, die maßgeblich an der Wiederansiedelung und Verbreitung der Fischotter in Österreich beteiligt gewesen sein soll. Ziel der Studie: Die durch Fischotter an den steirischen Fischbeständen entstandenen Schäden zu erheben. Man kann sich ausmalen, wie das Ergebnis ausfallen wird, wenn ein bekannt fischotterfreundlicher Verband (der das Tier im Logo trägt) dessen Schäden dokumentieren soll. Kosten für die Studie: Mehr als 143.000€! Ein Faustschlag in die Gesichter jener Menschen und Vereine, die sich wirklich um das Wohl der heimischen Fischbestände sorgen und kümmern oder gar davon leben müssen. Aber wer weiß, vielleicht agieren die in diesem Projekt handelnden Personen ja in der Tat ausgewogen und strafen alle Kritiker Lügen. Wäre wünschenswert!
Fischotter-Management ist Wichtig & Richtig!
Gerade deshalb sind Entscheidung wie jene in Niederösterreich und Kärnten so wichtig. Es darf nicht eine einzelne Tierart auf Kosten anderer Tierarten unantastbaren Schutz genießen! Dies ist übrigens auch ein Mitgrund, warum die Bachforelle in Österreich zum Fisch des Jahres 2020 gewählt wurde.
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