Einer ist genug! – Tipps zur Einzelhaken-Umrüstung
Einzelhaken gelten an immer mehr Gewässern als Grundvoraussetzung für das Fischen mit Kunstködern. Die Tackle-Industrie bietet bisher allerdings nur wenig Dementsprechendes von der Stange. Selbst Hand anlegen ist angesagt. Hier ein paar Kniffe aus persönlicher Erfahrung zur Umrüstung von werksseitigen Drillingen auf Einzelhaken.
Andrücken, Abfeilen, Abzwicken – dies waren die bisher gängigen Methoden um die an Kunstködern von Werk angebrachten Drillinge auf vorschriftsmäßige Einzelhaken umzurüsten. Diese sind aber oftmals nachteilig für das Laufverhalten der Hardbaits und –weitaus schlimmer – können durch abgezwickte Enden die Fische schwer verletzen. Aber, mit einigen Griffen und dem richtigen Material kann die Umrüstung sogar zum Tuning werden und den Köder individuell verbessern.
Sprengringe
Das Wichtigste zuerst: Wenn ich auf Einzelhaken umrüste, dann tausche ich nicht nur den Haken, sondern meist auch die serienmäßigen Sprengringe. Warum? Ganz einfach: Oftmals bessere Tragfähigkeiten bei kleineren Durchmessern und vor allem flachere Profile.
Ob teure oder preisgünstige Sprengringe, das ist Geschmackssache. Ich verwende die Marken (z.B. Fox Rage, Gamakatsu, Suxxes) zweckentsprechend. Schlanke Stickbaits oder schwimmende Wobbler bekommen Ringe mit flacherem Profil. Bei größeren Ködern, kann der Sprengring auch massiver ausfallen. Wichtig ist jedoch, dass er klein genug dimensioniert wird, um freien Lauf des Hakenöhrs zu garantieren.
Haken
Die Haken sind Vertrauenssache. Mein Vertrauen hat bis dato Gamakatsu mit der LS-3423F Serie. Bei dieser ist das Öhr bereits parallel zum Bogen ausgerichtet, sodass der Haken stets in Richtung der Köderführung steht. Die Wahl der Hakengröße richtet sich einerseits nach der Ködergröße, andererseits auch nach dem Ködergewicht bzw. dessen Auftriebsfähigkeit – für unsere Gewässer komme ich mit den vier Größen 1 bis 6 aus. Forellen- oder Barschköder sollten freilich kleiner bestückt werden.
Für mich ganz entscheidend ist die Anordnung der Haken. Ich versuche hierbei oft zu variieren. Bei langsamer geführten Ködern, wie zum Beispiel einem Jerkbait, montiere ich die beiden Einzelhaken bogenabgewandt voneinander. Sprich, der untere Haken zeigt in Führrichtung, der Schwanz-Haken zeigt bei langsamer Führung nach hinten, bei schnellerem Tempo nach oben. An Swimbaits mit Kunststoffschwänzchen sollte auch der Schwanzhaken nach unten bzw. vorne zeigen. So ist die Hakenspitze stets frei.
Bei kleineren Baits sollte man unbedingt auf die Haken- und Sprengringgröße achten! Wählt man beides nämlich zu groß, können sich die Haken beim Wurf schonmal ineinander, an der Tauchschaufel oder am schlanken Körper verhaken. So geht jeder Biss ins Leere.
Blinker und Spinner ausgenommen?
Nein, natürlich ist es ein Leichtes, auch einen Spinner umzurüsten. Einfach den Drilling am Öhr aufzwicken (Achtung: Verletzungsgefahr!), einen Sprengring am Spinner montieren und daran den Einzelhaken einhängen. Arbeitszeit: 2 Minuten.
Das Tolle an der Umrüstung sind die vielfältigen Möglichkeiten. Vorne ein größerer und hinten ein kleinerer Einzelhaken? Kein Problem. Will ich den Köder hecklastig absinken lassen, dann hinten ein größerer Haken und eventuell noch Wickelblei um den Schenkel – fertig. Mit ein wenig Ausprobieren kann man sich für jede Situation rüsten und seine Vorlieben austesten.
Fotos: Markus Griesangerl