ÖLALARM an Grazer Mur!
ÖL im Fluss! Mitten in Graz treibt seit gestern ein Ölfilm an der Oberfläche der Mur. Dieser setzt sich an den Ufern fest und verunreinigt Erdreich. Ölalarm wurde ausgelöst, aber Ölsperren nur bedingt wirkend.
Aufmerksame Passanten und Spaziergänger werden es bereits gemerkt haben, mitten in Graz treibt seit gestern Früh ein deutlich sichtbarer Ölfilm an der Wasseroberfläche der Mur. Grund dafür war ein Unfall mit zwei Lastkraftwagen auf der Autobahn A9, direkt am Nordportal des Plabutschtunnels bei der Nordeinfahrt von Graz. Unglücklicherweise liegt der betroffene Streckenabschnitt nur unweit der „Lebensader von Graz“, wie die durch diverse Bauprojekte geplagte Mur auch oft bezeichnet wird.
Wie eine lokale Tageszeitung berichtet, hielt der Sattelzug eines bekannten Paketdienstes in den frühen Morgenstunde kurz nach der nördlichen Tunnelausfahrt aufgrund eines technischen Defekts auf dem Pannenstreifen an. Dabei ragte das Schwerfahrzeug rund einen halben Meter auf den ersten Fahrstreifen. Der Fahrer eines mit 21.000 Liter Heizöl beladenen Tanzlastwagens konnte dem abgestellten Paket-LKW nicht mehr rechtzeitig ausweichen, fuhr direkt auf diesen auf und warf ihn zur Seite. Bei diesem Zusammenstoß riss dem Bericht zufolge eine Kammer des Tankfahrzeuges auf, wodurch rund 4.000 Liter (ein anderer Bericht eines Radiosenders spricht von 6.000 Litern) Heizöl auf die Fahrbahn flossen. Ein Teil davon lief dann unglücklicherweise über einen Überlauf, der bei schweren Regenfällen das Oberflächenwasser von der Fahrbahn der A9 schnellstens ableiten sollte, in den nahegelegenen Fluss – die Mur.
Ölsperren wirken nur teilweise
Obwohl die Grazer Berufsfeuerwehr durch den ausgelösten Ölalarm die Gefahr für den Fluss relativ zeitnah erkannte und Ölsperren errichtete, sind die Spuren auch mehr als 30 Stunden später noch deutlich sichtbar. Direkt in der Grazer Innenstadt. Die Feuerwehr der Stadt Graz schreibt in einer Kurzinformation, dass „zur Bewältigung dieses Einsatzes über den ganzen Tagesverlauf insgesamt 30 Mann, sowie 9 Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr eingesetzt waren, die mehrere Ölsperren im Murverlauf errichteten“. Offenbar jedoch sind diese Ölsperren an Effizienz noch ausbaufähig, nachdem bis jetzt (über 30 Stunden später) noch immer Öl die Mur hinabtreibt.
Ja, das ist mir auch schon aufgefallen! Im Bereich der Grazer Hauptbrücke z.B. riecht es außerordentlich stark nach Heizöl. Ein Blick über das Brückengeländer in die Mur zeigt dann ausgedehnte „Ölfelder“. Offenbar scheinen die errichteten Ölsperren nicht ausreichend wirksam zu sein. Das hier nicht mehr gemacht werden kann …?